im norden schnee, im süden sonne - eine herbsttour zum monte generoso

aus mexico kennen wir das sprichwort: "der gute vorsatz ist ein gaul, der oft gesattelt aber selten geritten wird". genau so war es dieses jahr bei uns. wir (dani, lukas, mathias und markus) sind viel zu wenig in den genuss von supertollen, gemeinsamen touren gekommen. damit wir unserem vorsatz trotzdem nicht ganz untreu werden, wollten wir zumindest im herbst ein paar touren fahren. der frühe schnee hat uns dann aber ein schnippchen geschlagen.

anstatt zur sulzfluh zu fahren, sind wir mit dem auto in aller herrgotts frühe richtung tessin aufgebrochen. dani und mathias haben mich in grabs abgeholt. völlig schlaftrunken habe ich zur begrüssung einen halben liter tee über den autositz geschüttet. ich wusste gleich: "das wird ein super tag!". in maienfeld haben wir lukas aufgeladen und sind bei schnee über den san bernardino gefahren (mit sommerpneu natürlich).

wohin die reise gehen sollte, wussten wir alle noch nicht. sicher irgendwo im tessin, aber wohin nur? beim z'morgen auf der autobahnraststätte bellinzona wurden dann aber eindlich ein beschluss gefasst. es sollte nach mendriso gehen und dann mit unseren gäulen hoch zum monte generoso. richtung italien haben wir dann auf der single trail map eine schwarze abfahrt gefunden, die uns in unserem beschluss bekräftigte.

von mendrisio (parkplatz beim foxtown shopping center) gings also los, immer richtung monte generoso. wir sind der hauptstrasse gefolgt, da so spät in der saison nicht mehr allzu viel verkehr herrscht. ausser einem idiot, der uns mit ca. 13'000 touren, 60 km/h und einer halben hand abstand überholt hat, verlief der aufstieg bis zur bella vista gemütlich und ereignislos.

nach der bella vista gings zur sache; steiler aufstieg auf dem wanderweg. so steil, dass dani sogar glaubte eine schlange gesehen zu haben (die bekannte einäugige schlange). zum glück kam ca. 400 höhenmeter unterhalb des gipfels nochmals ein kurzes gemütliches teilstück, an dem wir die aussicht und die wärmende sonne geniessen konnten. die letzten 400 höhenmeter bis zum gipfel haben es aber in sich. steil und ruppig.

auf dem gipfel (immerhin 1701 m) begeisterten wir dann das publikum mit grossen sprüchen und kleinen taten. mit etwas übermotivation ging es hinunter richtung lanzo. dabei folgten wir dem grat richtung alpe di gotta (1246 m) und dann irgendwie quer durch den wald - immer den alten schützgengräben nach - richtung lanzo.

nach einem kurzen bier in lanzo gings gleich wieder hoch richtung sighignola (1314 m). der zweite aufstieg war ganz flott zu bewältigen und wir rechneten damit, dass wir in 30 minuten unten beim see sein würden. weit gefehlt. der weg, den wir gewählt haben, war nicht einfach zu finden, wenn da überhaupt noch einer war. wir sind von sighignola gerade hinunter richtung alpe die pugerna gefahren. leider sind wir da zu früh nach rechts abgebogen und mussten auf einem sehr schmalen mit laub bedeckten pfad den ganzen hang queren, um zur alpetto (969 m) zu gelangen. von da wurde der weg noch schlechter. zwar war alles fahrbar ausser die stellen mit umgestürzten bäumen und von denen gab es viele. bis wir auf dem trail in caprino angekommen waren verging sicher mehr als eine stunde.

das flachstück zurück nach mendrisio war dank des starken nordföhns nicht ganz so schlimm, wie wir uns das vorgestellt hatten. mathias kämpfte jedoch etwas mit dem rollwiederstand seiner breiten maxxis schlappen.

nach einer fetten pizza gings dann müde aber zufrieden richtung kalter nordschweiz. ein super tag, eine super tour und viel spass.