bikehausen im bündnerland - auf der suche nach den ultimativen trails
dass es nicht nur in bikehausen coole trails gibt, weiss jeder - hoffentlich! so sollte auch jeder mindestens einmal im jahr eine tour auf neuem boden wagen, um seinen trailhorizont zu erweitern. die unwetter in der schweiz und österreich haben unsere planung jedoch etwas durcheinander gebracht. anstelle einer viertägigen transalp von sölden richtung süden und zurück ins engadin, haben wir die gegend von arosa, davos, klosters und engadin etwas unsicher gemacht. bewaffnet mit zwei schweizer singletrailmaps der entsprechenden region sind wir (dani, mathias und ich) losgezogen:
1. tag: lenzerheide - arosa - furcletta - davos
die tour startete einmal anders, als eine normale bikehausen tour. mit der bahn sind wir von der lenzerheide auf das parpaner rothorn geschwebt. innerhalb von 15 minuten standen wir auf fast 3000 meter über meer. drei übermotivierte jungs in kaltem zustand standen also vor 9 uhr auf dem parpaner rothorn (gipfel 2899 m) und wollten nach arosa hinunter. ob das nur gut gehen würde? der downhill durchs älplital zum älplisee und weiter nach arosa machte jedemenge spass. mann und maschinen haben trotz kaltem zustand erstaundlich gut gehalten.
nach ein paar nussgipfeln in arosa (stausee 1606 m) ging dann das richtige biken los. gemäss singletrailmap sollte man von arosa richtung furcletta bis zur ramozhütte (2293 m) fahren zu können. leider war diese annahme falsch. nach wenigen minuten gemütlicher fahrt, musste schon bald der kleinste gang eingelegt werden. wir würgten den schottrigen singletrail hoch - am ersten tag noch mit voller motivation. vor der ramozhütte ging es dann leider nicht mehr ohne schieben. auch danach mussten wir unsere drahtesel einige male schultern. aber was solls, tragen gehört auch zu einer guten biketour. 500 höhenmeter sind aber ganz schön viel für den ersten tag.
die abfahrt von der furcletta (2573 m) war o.k. aber kein highlight. damit wir von der alp da la creusch (2270 m) nicht auf der alpstrasse fahren mussten, haben wir über die wiesen abgekürzt. unterhalb der alp (auf ca. 1885 m) zweigt ein schmaler fussweg in richtung schmittner alp (1867m) ab. leider war auch auf deisem pfad nicht alles fahrbar und so schulterten wir unsere maschinen erneut. der pfad führt nach der schmittner alp nochmals ca. 200 höhenmeter steil hinauf - und so stand unsere schiebe- und tragbilanz auf der wiesner alp (1936 m) bereits auf 800 höhenmeter.
die abfahrt nach wiesen auf der alpstrasse und danach auf einem steilen, schnellen wanderweg, liess die bremsscheiben rot werden. es hat ganz schön geknallt und gestunken im wald. ab wiesen (1437 m) sind wir über die züge (steg 1650 m) nach davos glaris (1408 m) und dann auf der hauptstrasse nach davos platz (1540 m) gefahren.
wir haben uns im hotel albani vor der dusche ein bierchen gegönnt und anschliessen pizzas verdrückt. müde vom vielen schieben sind wir schlafen gegangen.
2. tag: davos - parsennhütte - strelapass - weissfluhjoch - duranapass - vereina berghaus
gemäss singletrailmap sollte es auf einer blauen (also einfachen) strecke gemütlich zur parsennhütte hochgehen (600 höhenmeter). tja, leider wieder falsch. hoch ging es, aber von gemütlich keiner spur! schon wieder kleinster gang und schieben war manchmal einfach weniger anstrengend als im kleinsten gang zu würgen. wir trösteten uns damit, dass die ersten 100 höhenmeter bis zum wolfgang flach waren. meine kette ist dann auch noch zwei mal gerissen. guter grund für eine kleine verschnaufpause.
in der parsennhütte (2200 m) stieg die stimmung wieder. das lag nicht nur am bier mit heidelbeerkuchen (was für eine kombination), sondern auch am anblick des panoramaweges richtung strelapass. der trail steigt von der parsennhütte noch etwa 100 meter und geht anschliessend immer etwas auf und ab. das panorama ist genial und die strecke ist für jedermann befahrbar. auch wenn der weg als offizielle bikestrecke gekennzeichnet ist, finden es nicht alle wanderer lustig, wenn man sich mit tempo fünfzig von hinten annähert.
vom strelapass (2350 m) kann man über den felsenweg zum weisfluhjoch (2629 m) fahren. mit frischen beinen ist fast der ganze anstieg fahrbar (gratualation mathias). da wir am vortag eher schieben als fahren trainiert hatten, haben dani und ich uns auf das schieben konzentriert. die abfahrt vom weissfluhjoch richtung duranapass (2117 m) war ein highlight der bikesaison. wichtig ist einfach, dass man nach den ersten schnellen höhenmetern auf einem fahrweg auf den fussweg wechselt, dort machts einfach mehr spass.
vom duranapass (2117 m) gibt es noch ein paar coole trails richtung schiefer (singletrailmap sei dank). kurz vor dem schiefer haben wir uns von dani verabschiedet, der nach küblis gefahren ist. wir fuhren auf forststrassen nach klosters. dort wartete nochmals ein anstieg von 800 meter auf uns. gerade richtig zum nachtessen sind wir dann im vereina berghaus (1943 m) eingetroffen, wo wir auch die nacht verbrachten. verpflegung und hütte waren sensationell.
3. tag: vereina berghaus - flesspass - zernez - scalettapass - davos
wenn man sich mental auf tragen und schieben vorbereitet, sind 400 höhenmeter gar nicht so schlimm. vom vereina berghaus (1943 m) richtung flesspass (2452 m) ist leider nur wenig fahrbar. die meisten höhenmeter werden am ende des süsertals gemacht und dort ist es sehr steil und steinig. dafür ist die landschaft genial. die seen auf dem flesspass lassen sogar die schmerzenden schultern vergessen.
die abfahrt vom flesspass (2452 m) durchs val torta richtung susch (1426 m) ist anfangs sehr schwierig. dieser trail ist dann auf der singletrail map schon gar nicht mehr eingezeichnet. trotzdem ist fast alles fahrbar (tragen ca. 10 minuten). aber eben, der downhill ist fast gleich anstrendend wie der aufstieg. von der alp fless dadaint führt dann ein guter und scheller fahrweg zur flühlapassstrasse hinunter. von dort gibts, unwetter vorbehalten, noch ein paar trails auf der westlichen talseite nach susch.
von susch (1426 m) sind wir auf der hauptstrasse nach zernez (1471) geradelt. dort war zeit für einen bikeservice. der hunger hat sich auch gemeldet, also mussten wir eine portion pasta tanken. weiter über die hauptstrasse (um keine zeit zu verliehren) fuhren wir bis nach cinuos-cel. von dort ging es über susauna richtung scalettapass. der aufstieg bis nach plaun margun (1891 m) ist flach und angenehm. danach wirds steil und steinig. auf der alp funtauna (2129 m) wären wir fast auf der wiese in der sonne liegen geblieben. doch leider sind es noch 400 höhenmeter bis zum scalettapass (2606). die ersten 100 sind immer noch gut fahrbar. wer den scalettapass nicht kennt, der glaubt der pfad endet nie mehr. denn immer wenn man meint die passhöhe erreicht zu haben, muss man enttäuscht feststellen, dass noch eine weitere kuppe kommt. die passhöhe sieht man erst ganz am schluss.
die abfahrt vom scalettapass (2606 m) richtung davos war ein erlebnis der besonderen art. alles war fahrbar. am anfang etwas steinig und danach so schnell, dass es uns ab uns selber gefürchtet hat. nach 15 minuten downhill standen wir bereits im dürrboden (2007 m). da der adrenalinspiegel derart hoch war, fuhren wir die ersten meter zur abkühlung unseres gemütes auf der asphaltstrasse. danach gings aber wieder auf einfachen wanderwegen nach davos. dort übernachteten wir einmal mehr im hotel albani. wieder ein bier vor der dusche und dann pizza. solche rituale sind wichtig, damit körper und geist sich ideal auf den nächsten tag vorbereiten können.
4. tag: davos - alvaneu - furcletta - arosa - hörnlihütte - chur
um 8.30 uhr sind wir in davos platz gestartet. die abfahrt durchs landwassertal war extrem kalt in kurzen hosen. darum sind wir dann auch durch den landwassertunnel gefahren und nicht wie geplant durch die schlucht. nach dem tunnel steigt die strasse ca. 200 höhenmeter bis nach wiesen und verliert anschliessend wieder 200 höhenmeter bis nach alvaneu (1181 m). dort beginnt dann der wirkliche aufstieg zur furcletta (2573 m). und von dieser seite ist dieser auch noch schön, wenn auch anfangs etwas steil. bis zur alp de la creusch (2270 m) führt eine schöne alpstrasse, die für einmal nicht im kleinsten gang befahren werden muss. nach der alp gibt es immer wieder einige höhenmeter zu schieben. die schieberei hält sich aber im rahmen (ca. 20 minuten).
der trail von der furcletta nach arosa war ein weiteres highlight dieser tour. am anfang ist es steil und steinig. wirklich schwierig sind nur die wenigen höhenmeter nach der ramozhütte ins welschtobel. es ist aber alles fahrbar.
da die tageskarte für die hörnlibahn in arosa nur 8 franken kostet und da wir sowieso nicht gefahren wären, liessen wir uns von der bahn zur hörnlihütte befördern. eine tour sollte man schliesslich so abschliessen, wie sie begeonnen hat. von der hörnlihütte gings steil und steinig zum urdensee und danach nach tschiertschen. leider haben wir nach tschiertschen keine guten trails mehr gefunden... aber wen wunderts, wir hatten nur ca 30 minuten zeit, um den zug in chur nicht zu verpassen. wer sucht unter solchem zeitdruck noch nach trails...
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